Nach meiner Umstellung auf Ubuntu 22.04 wollte ich auch meine Musikarbeitsumgebung reaktivieren. Aber als ich MuseScore‑3 installiert hatte und es meine Musikpartitur abspielen ließ, hörte ich grässliche Hintergrundgeräusche. Und Soundfonts konnte ich auch nicht mehr hinzufügen. MuseScore 3 und Ubuntu 22.04 hakt also. Aber nicht unüberwindenbar:
Ubuntu 22.04 bietet beide Versionen an, MuseScore‑2 und MuseScore‑3. Mit MuseScore‑3 hatte ich bereits gute Erfahrungen gemacht. Also entfernte ich sicherheitshalber zuerst das ältere Release komplett, bevor ich meine bevorzugte Variante installierte
sudo apt-get remove --purge musescore
sudo apt autoremove
sudo apt-get install musescore3
Nachdem ich dann meinen Standard-Testsong in und mit MuseScore‑3 abspielen ließ, begegnete mir besagtes Durcheinander von Musik und Hintergrundgeräuschen. Das Internet sagte mir, es gäbe einen Fehler, der durch die Kombination von Puls-Audio und MuseScore‑3 hervorgerufen werde: MuseScore‑3 sollte angeblich die Puls-Latenz auf einen unbrauchbar kleinen Wert heruntersetzen.
Wenn dies zuträfe, müsste ich es — wie ich annahm — beheben können, indem ich den aktuellen Pulslatenzwert mittels einer Umgebungsvariablen überschriebe. Also öffnete ich eine Bash, gab ‘export PULSE_LATENCY_MSEC=30
′ ein und rief ‘musecore3
′ von der Kommandozeile aus auf. Und tatsächlich: keine störenden Wiedergabegeräusche mehr. Doch als ich MuseScore‑3 erneut über das offizielle Menü startete (also, ohne dass dabei die in der Shell gesetzte Umgebungsvariable ausgewertet würde), waren die Geräusche wieder da. Damit hatte ich die vermutete Ursache verifiziert. Als Nächstes brauchte ich Ubuntu 22.04 nur noch davon zu überzeugen, diesen Impulslatenzwert innerhalb des Bootvorgangs festzulegen. Dazu musste ich eine bestimmte Shell-Datei in das Verzeichnis profile.d einfügen:
sudo echo "export PULSE_LATENCY_MSEC=30" > /etc/profile.d/pulselat.sh
Von da an spielte die MuseScore-3-Version aus Ubuntu 22.04 meine Partitur immer ohne störende Geräusche ab.
Die Sache mit den verschwundenen Soundfonts blieb davon jedoch unberührt: Wenn ich — entsprechend der Dokumention — eine neue Sounddatei im Verzeichnis ‘MuseScore3/SoundFonts
’ ablegte, fand MuseScore sie trotzdem nicht. Doch diesmal ’saß’ die Ursache – wie so oft – vor der Tastatur. Kürzlich hatte ich mein Home-Verzeichnis umbenannt, obwohl ich darin den alten Inhalt weiter verwendete. Also zeigte der MuseScore-3-Konfigurationsdialog immer noch Pfade an, die mein altes Benutzerverzeichnis enthielten. Ich konnte so viele neue Sounddateien in meinem Soundverzeichnis ablegen, wie ich wollte. Keine davon wäre so je gefunden worden. Um das zu ändern, musste ich die älteren Namen in der MuseScore-3-Konfigurationsdatei ‘~/.config/MuseScore/MuseScore.ini
’ aktualisieren. Danach klappte es dann auch mit dem fluid-R3-GM-Soundfont und dem arachno-soundfont.
Und in welchem Zusammenhang …
… steht das jetzt — im weitesten Sinne — mit Musizieren? Nun, dafür brauchen wir zunächst ein Instrument, das Zubehör und ein Etui. Helfen können uns dabei oft auch kleinere und größere Computerprogramme, mit denen wir komponieren und die wir verbessern, Musik wissenschaftlich analysieren und Workshops vorbereiten können. Dazu habe ich hier und im Geigenforum einiges zusammengetragen.
Im Übrigen: Männer sind mitgemeint.