Der letzte Bericht war lang. Da ging es ja auch ums Biologische. Der Ferien bedingten Füllzeit wegen. Diesmal sollte es knapper werden. Denn vor kurzem waren plötzlich die Fenster da, der Kran weg und erste Pfannen drauf. Kurz. Und gut (is’). Dachte ich:
Gerade hatten wir noch die Dämmung bewundert. Eine knifflige und kippelige Sache. Sie so hoch unter dem Dach und unter der Decke zum Dachboden anzubringen. Und gerade sagte uns der freundliche S&G‑Mitarbeiter noch, wir müssten das Wasser unbedingt geordnet ums Haus herumlenken, das sich bei regnerischen Tagen von der Bergstraße herunter in unseren Garten ergösse. Die reisefreudige Bauherrin sah uns schon samt Haus den Gellenbach hinunter segeln, als Heldinnen in Wagners Oper ‘Die fliegenden Altenkirchener’. Ob der Gully vielleicht verstopft sei? Das sollte ich unbedingt den zuständigen Wassermeister fragen. Meinte sie.
Als ich gerade noch darüber nachdachte, dass der Wassermeister der Gemeinde ja fürs Frischwassernetz zuständig sei und ob Hohenahr wohl auch einen Abwassermeister habe, bemerkten wir, dass die Pfannen bereitgelegt und die Fenster angeliefert worden waren. Welch eine Erleichterung: es geht voran.
Zwei Handwerker jonglierten die Fenster in die ausgesparten ‘Löcher’. Auch die großen in die unserer ‘Wohnhalle’. Selbst die einzelnen Segmente mussten sie mit einem speziellen Kran an- und einheben. Irgendjemand murmelte etwas von 300kg.
Der große Kran hätte dabei aber nichts genutzt. Zu weit weg. Zu um die Ecke. Deshalb war er gleich zu Anfang dieser Woche auch weggebracht worden. Nur die Gegengewichte lagen noch da. Bereit für später.
Zuletzt ging es an die Tür. Große Aufregung. Lange hatten wir überlegt. Milchglas oder Klarglas. Die vorsichtige Bauherrin wollte sehen können, wer da vor der Tür stünde. Und nicht einfach nur so aufmachen, wie es er der abgestumpfte Bauherr täte. Klarglas also. Und nun: gab es eine Tür mit Milchglas. Und kleinen Klarglaseinschüben. So habe sie dann mit Frederik, einem unserer Bauträger, diese Tür betrachtet — und genickt. Beide hätten sie diese Tür schön gefunden. Erzählte mir die umentscheidungsfreudige Bauherrin später. Gut so. Denn die Tür ist wirklich schick. Sehr solide und schwer, aufgehängt an vier Scharnieren. Und ein bisschen sehen, wer davor steht, können wir trotzdem. Nur, dass ich das ja nicht brauche. Weil ich ja eh immer alle gleich reinlassen würde.
Zugleich hatte das Dachdecken begonnen. Rechts war es letzten Sonntag schon fertig, links konnten wir sehen, wie es gemacht wird. Mit Querlattung und so. Doch auch hier eine Überraschung: Wir hatten zuletzt fest eingeplant, dass unsere Zisterne nicht weit von der Straße eingebaut würde. Damit ein Kran sie überhaupt dahin heben könnte. Trotzdem sollten die beiden Regenrinnen mit genügend Gefälle das ganze Regenwasser über 20 Meter hineinleiten. Das ginge aber technisch gar nicht. Erklärte mir die Bauherrin am Telefon ausführlich. Weil ich ja so detail-verliebt sei: Über 9 Meter könne eine Dachdeckerin Wasser in der Regenrinne leiten. Länger dürfe die Strecke nicht sein. Und selbst wenn, das sähe doch total doof aus, so eine schiefe Regenrinne. Fügte die energische Bauherrin diplomatisch hinzu. Richtig krumm und schepp. So etwas wolle sie nicht. Also gibt es jetzt 4 Fallrohre, an jeder Ecke eines
Nachdem die Krangewichte auch noch verschwunden sind, kann bald wohl die Zisterne gesetzt werden. Nicht an der Straße, sondern eben unten. Hinten. Und sie darf nicht aus Beton sein. Nur aus Kunststoff. Damit die Erdarbeiterinnen sie per Hand dahin tragen könnten. Allerdings benötigen wir jetzt vier Zuleitungen, von jedem Fallrohr eine zur Zisterne. Dafür aber keine zweite Hebeanlage. Denn es geht ja sowieso abwärts. Das ist die gute Nachricht. Nur müssen wir das eben bald mit unserer Erdarbeiterfirma neu bekakeln. Ich liebe es.
Und in welchem Zusammenhang …
.. steht das mit unserem kommenden Dorfleben in ‘Lovely Altenkirchen’? Nun, zuerst mussten wir unser Grundstück vorbereiten, dann das Schotterbett für die Bodenplatte, um darauf den Holzrohbau und den Dachstuhl zu setzen, um danach die Fenster einzubauen, die Fassade anzubringen und das Innen auszubauen, erst roh, dann trocken, dann fein — mit Anschluss ans Gemeindenetz. Denn es sollte eine schöne, eine und naturnahe neue Wohnstatt werden. Eingebettet in einen Permakulturgarten. Um zügig unser Ziel zu verwirklichen. Unseren Wunsch nach einem etwas friedfertigeren Zusammenleben in und mit einer dörflichen Natur — eben der von Hohenahr-Altenkirchen.
Im Übrigen: Männer sind mitgemeint.