Bögen für gute Geigen zu finden, ist schwieriger, als gute Geige: Eine gute Geige ist aus sich heraus gut. Die Güte eines Bogens hängt von seiner immanenten Qualität, von der Geige und von der Physis der Spielerin ab. Eine echte Gemengelage. Meine Bogenmacherin sah mich irritiert an, als ich sie nach ihrem besten selbstgebauten Geigenbogen fragte. Was also nun?
Ich hatte mich ja schon der Idee eines Carbonbogens angenähert. Das gab mir Freiraum, den passenden für die neue gute Geige zu suchen. Wie ich ihn fand, habe ich dann auch im Geigenforum berichtet — nachdem ich die Jagd nach absoluter Objektivität aufgegeben hatte. Kern wurde eine Bewertungsmatrix. Eine Liste von Eigenschaften, in der ich das Verhalten meines alten Bogens auf den Mittelwert 4 festgesetzt hatte. So konnte ich Kandidaten mit den Zahlen mit 5 (besser), 6 (viel-besser) oder 7 (unübertrefflich) bewerten. Und der neue Bogen sollte jeder Hinsicht deutlich besser sein, als mein alter, einen mit einer 6er Klassifikation im Durchschnitt.
Am Ende ist ein Arcus S7 Carbon Bogen geworden, der mich auch heute noch — 10 Jahre später — beglückt.
Falls Sie auch eine Evaluationsdatei für Ihre eigene Bogensuche benötigen, dürfen Sie gern meine meine Version herunterladen und anpassen. Ich habe seine Nutzung unter der Creative Commons Lizenz CC-BY-SA freigegeben.
Und in welchem Zusammenhang …
… steht das jetzt — im weitesten Sinne — mit Musizieren? Nun, dafür brauchen wir zunächst ein Instrument, das Zubehör und ein Etui. Helfen können uns dabei oft auch kleinere und größere Computerprogramme, mit denen wir komponieren und die wir verbessern, Musik wissenschaftlich analysieren und Workshops vorbereiten können. Dazu habe ich hier und im Geigenforum einiges zusammengetragen.
Im Übrigen: Männer sind mitgemeint.