Die Pflege einer WordPress-Instanz nur per ftp ist schon arg begrenzt. Jede Datei, die geändert werden soll, muss man downloaden, lokal ändern und wieder hochladen. Doch der Webhoster ‘Strato’ bietet auch einen ssh-Zugang an. Man muss nur wissen, wie es geht:
Der Strato ssh-Server selbst ist unter ssh.strato.de erreichbar. Um ihn zu nutzen, braucht man noch einen Account. Schließlich muss der ssh-Server wissen, wohin er den User einloggen soll. Der Account ist bei Strato identisch mit der Hauptdomäne, die mit dem Hostingpaket verknüpft ist. Gemäß ssh-Syntax werden Domäne und Account per @ zu einer ssh-Adresse verbunden. Der richtige Befehl lautet also:
ssh meine.wunschdomaene.de@ssh.strato.de
Ruft man dieses Kommando in einer lokalen Shell auf, verbindet sich der lokale Ssh-Client mit dem Ssh-Server von Strato und organisiert die Passwortabfrage. Nach dem Login erwartet den User dann eine echte Linuxumgebung:
Man hat einen vi, um lokale Dateien zu editieren. Man kann auf ein tar und ein gunzip zugreifen, um hochgeladene tgz-Pakete zu entpacken. Und man kann sich sogar ein bash aufrufen, um die vertraute Befehlsvervollständigung zu nutzen. Das traditionelle which-tool gibt Auskunft, welche Tools wo installiert sind.
Wer also seinen lokalen Rechner mit der Shell pflegt, kann das nahezu gleichermaßen auch remote tun. Und der Upload braucht dann auch nicht mehr Datei für Datei per ftp zu geschehen. Stattdessen kann man die neuen Dateien und Ordner mit tar und gz packen, per scp hoch laden und remote an der entsprechenden Stelle wieder entpacken.
Das alles spart Zeit und ist sehr bequem — wenn man die Arbeit mit und in einer Shell (noch) beherrscht — wie die IT Dinosaurier, die Linux in Urzeiten noch rein mit ssh, vi, tar und gzip konfiguriert haben.
Und in welchem größere Zusammenhang …
… steht dieser Text? Nun, mein Leben ist eingebettet in freie Software, Natur und Musik. Manchmal finde ich da abseitigere Wege und Tools, die es trotzdem wert sind, geteilt zu werden. Und sei es nur mit meinem vergesslichen zukünftigen ‘ich’. Dem ich gerne immer wieder einmal ein Strato über die Shell ans Herz lege. Oder passend erweiterte Editoren. Oder uralte Vorarbeiten. Manchmal möchte ich dieses ‘ich’ aber auch nur an Haltungen, Standpunkte und Einstellungen erinnern. Damit ich nicht hinter mich zurückfalle. Denn gesagt ist gesagt. Darum geht es auch in hier.
Im Übrigen: Männer sind mitgemeint.