bootScore, das Bootstrap-basierte WordPress-Starter-Theme, kann nur über CSS‑, PHP- und JS-Programmierung gestaltet werden: Wenn Sie Ihre Website designen wollen, müssen Sie programmieren. D.h., bootScore integriert Bootstrap rein technisch. Den optischen Feinschliff überlässt es der programmierenden Web-Designerin. Ihr fallen gewiss bootScores verwischte primäre Beitragsbilder auf, will sagen: die unscharfen ‘Featured Images’ in den Artikelteasern:
Sie werden in die Media-Bibliothek hochgeladen, einem Beitrag zugewiesen und — auf der Einzelseite — automatisch über dem Text angezeigt. Das sieht schick aus und klappt bei bootScore gut. Zusätzlich existiert in einem Theme dann meist auch eine Übersicht aller Beiträge. Eine Liste mit Exzerpten, jeweils aufgehübscht durch das je zugehörige primäre Beitragsbild. Auch das kriegt bootScore hin.
Allerdings werden die Bilder hier verschwommen und verzerrt angezeigt — obwohl sie in der Einzelsicht perfekt aussehen. Ich musste um drei Ecken denken, um zu verstehen, warum das so sein musste. Und um eine Ecke, um die Lösung zu finden:
Lösung
- Trage folgenden Kode in Deine
functions.php
ein:
// crop the medium size images to the defined values exactly
// as it is done for thumbnails
if(false === get_option("medium_crop")) {
add_option("medium_crop", "1");
} else {
update_option("medium_crop", "1");
};
Hintergrund
Was also ist das Problem?
Idealerweise — so das Netz — werden primäre Beitragsbilder (= ‘Featured Images’) im 16:9 Format hochgeladen, z.B. in den Größen 1200x628 oder 1280x720.1 WordPress berechnet schon beim Hochladen eines Bildes die entsprechenden kleineren Versionen2. Denn so kann es eine Anfrage schneller bedienen: Es liefert eben nicht immer wieder das eine große, initial hochgeladene Bild an den Browser (Übertragungszeit), damit der es lokal auf die je gewünschten kleineren Maße herunter-rendert (Rechenzeit). Stattdessen hält WordPress vorberechnete, kleinere Versionen zum Abruf bereit. Und es erlaubt Entwicklern, nach der zu einem Freiraum am besten passende Bilddatei zu fragen und diese einzubauen.
Will ich also eine Liste mit den Titeln meiner Posts bebildern, kann ich mir von WordPress zu jedem Titel den Pfad zum kleinsten zugehörigen Bild liefern und es dem Titel voranstellen lassen. Will ich hingegen eine Liste mit Artikelanfängen ‘teasern’, kann ich WordPress nach dem Pfad der mittel-großen Datei fragen und dieses dem Beitragsanfang zur Seite stellen lassen.
Und nun kommt es: Bei dem kleinsten Thumbnailformat schneidet WordPress die Datei bei der Vorabberechnung quadratisch zurecht. Bei denen anderen behält es von Haus aus die Seitenverhältnisse bei. So entsteht bei einem originalen Bild der Größe 1200x628
eine Vorschaudatei der Größe 150x150
(thumbnail) und eine der Größe 300 x 157
(medium). In der Liste mit den Artikelanfängen hat bootScore aber einen quadratischen Platz von — sagen wir — 300 x 300
vorgesehen. Dort hinein passt der Browser das gelieferte Bild ein: Reicht ihm WordPress die kleine Vorschaudatei, rechnet er das Bild von 150x150
auf 300x300
hoch, was es unscharf macht. Sendet WordPress ihm dagegen die mittelgroße Vorschaudatei, rechnet der Browser das Bild von 300x157
auf 300x300
um, was es verzerrt. Pest oder Cholorea also! — selbst wenn ich händisch alle primären Bilddateien quadratisch angelegt hätte: Denn dann wäre ja das große Bild über dem Beitrag in der Einzelansicht verzerrt oder verwischt worden.
Nun wollte ich die bootScore Templates nur im Notfall umprogrammieren oder austauschen.3 Also blieb nur, WordPress selbst dazu zu überreden, auch das mittlere Format quadratisch zurechtzuschneiden. Und dazu brauchte ich tatsächlich nur über die functions.php
einen Parameter umzusetzen.4
Und in welchem Zusammenhang …
… steht das mit unserer Migration zu bootScore? Nun, einmal angefangen mit Verbesserungen der Bildbehandlung, werden der Web-Designerin auch die verwischten ‘primären Beitragsgilder’ auffallen. Sie wird Lösungen ausprobieren und verfeinern. Und sie wird sie u.U. auch mit neuen HTML‑5 Techniken angehen. Denn damit wird eine ausgefallenere Bildstrategie samt integrierter Lizenzerfüllung und das eigene Logo erst richtig sinnvoll. Wie auch immer: Bilder bringen Farbe ins Leseleben. Zuletzt sollte all das also auch in ein eigenes Farbkonzept eingebunden sein. Zu dieser Thematik trägt auch dieser Post etwas bei.
Im Übrigen: Männer sind mitgemeint.
- Auch im 4:3 Format (1200:800) entstünde allerdings die hier skizzierte Schwierigkeit. [↩]
- thumbnail: 150x150, medium: <300x<300 und large: <1024x<1024 [↩]
- Die vorbereitete Vielfalt von bootScore ist seine Stärke. [↩]
- was mich natürlich das Netz gelehrt hat: vgl. stackoverflow 3454337 [↩]