Verzerrte primäre Beitragsbilder zu vermeiden, ist in Grenzen möglich. Das haben wir schon gezeigt. Optimal ist unsere Methode aber nicht. Wir verlieren den Anschluss an das, was üblich ist, wenn wir auch die mittelgroßen Thumbnails beim Hochladen quadratisch zuschneiden lassen. Vielleicht erwarten andere Plugins die ‘medium’-Thumbnails ja im originalen Seitenverhältnis. Besser wäre es also, wenn wir die gängigen Thumbnail-Formate unberührt ließen und — zusätzlich — neue Größen gegen verwischte Bilder ins Spiel bringen:
Lösung
- Trage die folgenden Zeilen in Deine
functions.php
ein:
// let WordPress also derive this square version from the uploaded images
add_image_size( 'bsTeaser', 600, 600, true );
Ersetze in den kürzlich hinzugefügten Zeilen, mit denen wir auch das Zuschneiden der mittleren Größe aktiviert hatten, das true
bzw. 1
durch false
bzw. 0
:
//do not(!) crop the medium size images to the defined values exactly
// as it is done for thumbnails
if(false === get_option("medium_crop")) {
add_option("medium_crop", "0");
} else {
update_option("medium_crop", "0");
};
- Kopiere
bootscore-main/index.php
nachbootscore-child/home.php
- Ersetze in der Datei
home.php
an beiden Stellen den Textget_the_post_thumbnail(null, 'medium')
durchget_the_post_thumbnail(null, 'bsTeaser')
Hintergrund
Gehen wir die Schritte der Reihe nach durch. Das erklärt die Idee:
Mit der Anweisung add_image-size lassen wir WordPress — wenn es ein Bild in die Medienbibliothek lädt — außer den kleineren Versionen, die unter Settings/Media konfiguriert sind — auch neuen 600x600
-Thumbnails erzeugen. Mit dem Namen bsTeaser können wir den Pfad zu diesem neuen Bild bei WordPress erfragen und es darüber auf php-Ebene in einen Beitrag einbinden. Der Parameter true sorgt dabei dafür, dass unser Original genau auf diese Maße — also quadratisch — zugeschnitten wird.
Warum 600x600-Quadrate und nicht 300x300- oder 400x400-Bilder? Das ist bootScore bedingt! Bootstrap — und also bootScore — arbeiten nicht mit absoluten Größen. Vielmehr teilen sie den vorhandenen Platz in 12 gleich breite Spalten. Und Größen werden dann relativ zu den Spaltenbreiten spezifiziert.
Allerdings bestimmt die Breite des Bildschirms dann die Breite des Bereiches von z.B. ‘Spalte 4 bis 6’ wird.((Das ist ja auch der Sinn dessen, was wir als Responsive Design bezeichnen.)) Ein Bild, das in einen solchen Platz eingepasst wird, muss also meistens umgerechnet werden. Wird es heruntergerechnet, bleibt es scharf, auch wenn weniger Details zu sehen sind. Wird es hochgerechnet, wird es jedoch unscharf. Denn wie soll WordPress auch wissen, was in den hinzufügten Platz eigentlich hineingehört?
Wenn wir also Bilder in Bootstrap-Bereiche so einfügen wollen, dass sie auch auf großen Bildschirmen gut aussehen, müssen wir die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass die Bilder herunter- und nicht hochgerechnet werden. Die beste Methode dazu wäre, nur die Originale einzubinden und vom Client-Rechner vor Ort herunterrechnen zu lassen. Das aber verlangsamt ja die Auslieferung einer Seite: Größere Bilder übers Netz zu übertragen, kostet mehr Zeit, als kleinere. Und größere herunterzurechnen, ist zeitaufwendiger, als kleinere. So versuchen wir hier eine empirisch gute Lösung zu finden, für beide Anforderungen. Und da scheint uns vorderhand das 600x600-Bildquadrat für bootScore besser zu passen.
Schließlich hatten wir in unserem vorherigen Post WordPress angehalten, auch die mittlere Größe zurechtzuschneiden. Das müssen wir rückgängig machen. Die entsprechenden Zeilen aus der functions.php
einfach nur zu löschen, reicht aber nicht. WordPress hat sich unsere früheren Einstellungen gemerkt. Wir müssen sie jetzt also überschreiben.
Schließlich kopieren wir uns die Datei index.php
aus dem bootScore-Haupt-Theme unter dem Namen home.php
in unseren Child-Theme-Ordner. Wir bieten WordPress damit eine in seiner Template-Hierarchie höhere Startdatei an, berauben uns also nicht der Fallbacklösung.
Bliebe unserer Leserin noch zu erläutern, warum wir die vorherige Lösung nicht insgesamt durch diese ‘bessere’ ersetzt haben? Nun, manchmal ist das Gute schon gut genug. Das Bessere würde nur mehr Arbeit machen. Wer also sicher ist, dass sie die medium-Dateien im originalen Seitenverhältnis nicht braucht und wer meint, dass ihre Site eher auf kleinen Geräten betrachtet wird, kann gut bei unserem ersten Ansatz bleiben.
Und in welchem Zusammenhang …
… steht das mit unserer Migration zu bootScore? Nun, einmal angefangen mit Verbesserungen der Bildbehandlung, werden der Web-Designerin auch die verwischten ‘primären Beitragsgilder’ auffallen. Sie wird Lösungen ausprobieren und verfeinern. Und sie wird sie u.U. auch mit neuen HTML‑5 Techniken angehen. Denn damit wird eine ausgefallenere Bildstrategie samt integrierter Lizenzerfüllung und das eigene Logo erst richtig sinnvoll. Wie auch immer: Bilder bringen Farbe ins Leseleben. Zuletzt sollte all das also auch in ein eigenes Farbkonzept eingebunden sein. Zu dieser Thematik trägt auch dieser Post etwas bei.
Im Übrigen: Männer sind mitgemeint.