Lovely Altenkirchen

Gerüst ab und Fassade dran — in Lovely Altenkrichen

Ja, der letz­te Post ist eine Wei­le her. In der es eher lang­sam vor­an ging. Wir sind halt in die Som­mer­zeit gerutscht. Die Feri­en­zeit. Wo auch Hand­wer­ke­rin­nen mal in eige­ner Sache unter­wegs sein müs­sen. Die ‘Regen­zeit’ am Anfang des Jah­res hat uns zeit­lich doch recht ver­wir­belt. Aber im August und Sep­tem­ber begann die Akti­on ‘Gerüst ab und Fas­sa­de dran’. Und wie­der hat uns ein “Feh­ler” Glück gebracht:

Front mit Gerüst
Lattung auf Faser
Front ohne Gerüst

Zuletzt hat­te unser Haus ein Dach bekom­men, war gegen Regen gesi­chert, der Kran war demon­tiert und die Fens­ter ein­ge­baut. So kam die Zeit, das Gerüst zu ent­fer­nen. Auf dass unser Haus mehr nach Haus aus­sä­he. Trotz­dem fehl­te noch das rich­ti­ge ‘Außen’, die Fas­sa­de.

Lattung und Flies
Nur das Flies

Wir hat­ten uns ja gemein­sam mit unse­rem Bau­trä­ger S&G‑Projektbau gegen die ursprüng­li­che geplan­te Ver­scha­lung mit sibi­ri­scher Lär­che ent­schie­den — zuguns­ten einer — im dop­pel­ten Sin­ne — auch poli­tisch nach­hal­ti­ge­ren Lösung. Auf die bis­her äuße­ren Holz­fa­ser­plat­ten schraub­ten die Fas­sa­den­baue­rin­nen dafür erst eine Lat­tung. Und dar­über ein spe­zi­el­les schwar­zes Flies. Zwar hät­ten die Holz­fa­ser­plat­ten allein als inne­rer Schutz gegen Regen eigent­lich gereicht. Wer­den die näm­lich feucht, quel­len sie auf. Eine sich selbst abdich­ten­de Schicht, gewis­ser­ma­ßen. Aber in der Raum­fahrt legt man die Din­ge ja auch drei­fach aus. Des­halb setzt S&G zwi­schen Faser­plat­te und Fas­sa­de noch ein Flies, das Dampf von innen durch­lässt, aber kei­ne Trop­fen von außen. So ent­ste­hen dif­fu­si­ons­of­fe­ne Wän­de: Es bleibt tro­cken, ohne dass wir in einer Plas­tik­tü­te leben müss­ten. Und dar­um ‘erstrahl­te’ unser Haus zwi­schen­zeit­lich mal ‘ganz in Schwarz und ohne Blu­men­strauß’.

Fassaden-Start
Fassade halb
Fassade fast

Auf das Flies kam dann unse­re Fas­sa­de — geschraubt, nicht geta­ckert. Aus unbe­dingt vor­ver­grau­tem Holz, wie die Bau­her­rin ent­schie­den hat­te. Denn — und da sei sie sich abso­lut sicher — ich wol­le ja gewiss nicht alle Jah­re wie­der das Haus neu strei­chen. So Brett für Brett. Auf der Lei­ter jon­glie­rend. Also blie­be doch nur, unser Haus natür­lich ver­grau­en zu las­sen. Das pas­sie­re bei mir ja auch, mein­te sie. Aller­dings ergä­be das — ohne zusätz­li­che Maß­nah­men — fle­cki­ge Wän­de: da, wo Son­ne und Regen direkt hin­kä­men, wer­de die Fas­sa­de schnel­ler grau, als in den geschütz­te­ren Ecken. Auch das sei bei mir ja ähn­lich. Aber bei unse­rem Haus könn­ten wir abmil­dern:

Fassade ganz

Mit einer ein­mal auf­ge­tra­ge­nen Vor­ver­grau­ungs­la­sur, die tut, was ihr Name ver­spricht. Und so ent­stand unse­re jetzt gleich­mä­ßig graue Fas­sa­de, dezent unter­bro­chen durch die anthra­zi­ten Fens­ter. Die Bau­her­rin hat halt ein fein durch­dach­tes Farb- und Licht­kon­zept. Auch für außen. Der design-banau­si­ge Bau­herr weiß das zu schät­zen.

Und die Sache mit dem Feh­ler? Habt ihr es im vor­her­ge­hen­den Post ent­deckt? Über den Fens­tern an der Süd- und Nord­sei­te blie­ben offe­ne Stel­len:

Fenster mit Loch

Als ob zu viel Platz dafür vor­ge­se­hen war. Zwi­schen­zeit­lich hat­te sich unser Bau­trä­ger näm­lich an unse­ren Wunsch nach hohen Wän­den erin­nert und ent­schie­den, die erlaub­te maxi­ma­le Haus­hö­he bes­ser aus­zu­nut­zen. Dar­um hat­te er das Holz für eine grö­ße­re Raum­hö­he zusä­gen las­sen. Wird nun aber die Kopf­schwel­le — also die durch­ge­hen­de Fuß­fet­te vom Dach — erhöht, erge­ben sich auch grö­ße­re Fens­ter­aus­spa­run­gen. Denn die Kopf­schwel­le soll­te zugleich ja der Fens­ter­sturz sein — also, die Fens­ter oben abschlie­ßen. Pech nur, dass die Fens­ter für die alten Grö­ßen schon bestellt und pro­du­ziert waren.

Fenster zu

Ergab das ein Pro­blem? Nein. Im Gegen­teil. Tech­nisch haben sie uns ein­fach nach­träg­lich jeweils noch einen geson­der­ten Fens­ter­sturz ein­ge­baut und den Platz zwi­schen Kopf­schwel­le und die­sem Fens­ter­quer­bal­ken geschlos­sen und gedämmt. Sta­tisch kein Pro­blem. Und die Fens­ter kön­nen bei Sturm auch nicht raus­fal­len. Denn Fens­ter wer­den über­haupt immer nur an den Sei­ten befes­tigt. Mit Spiel­raum — wie der bau­her­ri­ge Laie gelernt hat: Denn auf Glas darf kei­ne Span­nung und kein Druck aus­ge­übt wer­den. Sonst bricht es. Auch so hält die Fens­ter also jetzt das, was sie dem frü­he­ren Plan nach immer schon hat hal­ten sol­len.

Und die Poin­te? Wir krie­gen jetzt etwas, was wir uns zu wün­schen gar nicht gewagt hat­ten. Ursprüng­lich soll­ten es 2,70m-Wände wer­den. Wie wir es in Frank­furt schät­zen gelernt hat­ten. Geplant wer­den konn­ten aber nur 2,60m hohe Wän­de. Das gin­ge auch, sag­ten wir uns. Unser Zwi­schen­woh­nen im ande­ren Haus hat­te uns das ja gezeigt. Und nun bekom­men wir Räu­me mit einer lich­ten Höhe von über 2,80m. Die Sache mit dem Uni­ver­sum funk­tio­niert. Gro­ßer Dank!


Und in welchem Zusammenhang …

.. steht das mit unse­rem kom­men­den Dorf­le­ben in ‘Love­ly Alten­kir­chen’? Nun, zuerst muss­ten wir unser Grund­stück vor­be­rei­ten, dann das Schot­ter­bett für die Boden­plat­te, um dar­auf den Holz­roh­bau und den Dach­stuhl zu set­zen, um danach die Fens­ter ein­zu­bau­en, die Fas­sa­de anzu­brin­gen und das Innen aus­zu­bau­en, erst roh, dann tro­cken, dann fein — mit Anschluss ans Gemein­de­netz. Denn es soll­te eine schö­ne, eine und natur­na­he neue Wohn­statt wer­den. Ein­ge­bet­tet in einen Per­ma­kul­tur­gar­ten. Um zügig unser Ziel zu ver­wirk­li­chen. Unse­ren Wunsch nach einem etwas fried­fer­ti­ge­ren Zusam­men­le­ben in und mit einer dörf­li­chen Natur — eben der von Hohen­ahr-Alten­kir­chen.


Im Übri­gen: Män­ner sind mit­ge­meint.

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